Der erste Satz dieser Geschichte lautet:
“Als Henry Preston Standish kopfüber in den Pazifischen Ozean fiel, ging am östlichen Horizont gerade die Sonne auf.“
Wiederentdeckung
So fangen gute Bücher an und das hier ist ein sehr gutes Buch: komisch, tragisch, existenziell, zeitlos. Eine Wiederentdeckung – zuerst erschienen 1937. Was müssen sie wissen?
Mann über Bord
Der Mann ist 35 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, steht plötzlich in New York von seinem Arbeitsplatz auf und meint, er müsse jetzt mal raus, bucht diverse Schiffspassagen, verlängert seine Auszeit immer wieder und ist nun an Bord dieses Frachters, der auch Passagiere mitnimmt, auf dem Weg von Hawaii nach Panama. Vor dem Frühstück wandert er über Deck, passt bei einem Ölfleck nicht auf und stürzt über Bord.
Ozean
Dieses Missgeschick ist ihm peinlich, einem Gentleman passiere so etwas nicht, deshalb schreit er nicht nach Hilfe, sein Fehlen werde beim Frühstück sicherlich bemerkt werden, der Frachter werde umkehren und er dann eine gute Geschichte zu erzählen haben – so stellt er sich das vor. Momentan ist er aber noch im Ozean, versucht sich über Wasser zu halten und erinnert sich an Situationen aus seinem Leben.
Frühstück
Parallel wird erzählt, wie die kleine Gruppe von Passagieren auf dem Schiff ihr Frühstück einnimmt. Der Frachter entfernt sich immer weiter, Standish ist allein im weiten Ozean, und alles Weitere sollten sie besser selbst herausfinden.
Herbert Clyde Lewis, Gentleman über Bord, übersetzt von Klaus Bonn, mit einem Nachwort von Jochen Schimmang, Mare Verlag 2023, 176 Seiten nun auch als Taschenbuch, 14,- €
Hardcover, Leinen, im Schuber, 28,- €
Hörbuch, Gelesen von Dietmar Bär, 3 Stunden, 23 Minuten, 22,- €
Erschienen am 31. Juli 2025 im Solinger Tageblatt als 95. Schatzinsel-Buchtipp – mit dezenter, aber passgenauer Unterstützung von Caro. Danke!