Buchtipp “Asa” + “Adama”

Dies ist der letzte Schatzinsel-Buchtipp vor Weihnachten und deshalb gibt es heute Hinweise auf zwei bemerkenswerte Bücher, die sehr unterschiedlich sind, aber auch erstaunliche Gemeinsamkeiten aufweisen.

Asa

„Asa“ lässt sich schwer beschreiben. Ich musste an „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ denken, an „Herr der Fliegen“ und an Lisbeth Salander. Es ist eine Rache-Geschichte. Aber auch ein Familien-Roman im Deutschland des gesamten 20. Jahrhunderts. Der Einstieg ist etwas sperrig, der Erzähler spricht jemanden an, und es dauert bis wir erfahren, wer da spricht und wer angesprochen wird. Zusätzlich werden die Zeiten durcheinandergeschoben und man muss sich erst einmal orientieren. Was ich versprechen kann, ist, dass Sie so eine Geschichte noch nicht gelesen haben.

Adama

In „Adama“ gleiten Sie mühelos hinein, der Anfang spielt im Jahre 1989, ist actionreich und mit viel Tempo erzählt, genau wie im starken Vorgänger-Roman „Maror“. Aber dann wird dieser Thriller immer mehr zu einem Epochen-Roman und geht zurück ins Jahr 1945, die Ungarin Ruth flieht nach Palästina und hilft einen Kibbuz aufzubauen. Das Leben im Kibbuz im Laufe der Generationen rückt nun in den Vordergrund.

Asa + Adama

Beide Bücher beschreiben Facetten von Gewalt, als Angriff und als Verteidigung, es geht um Härte gegen sich selbst und gegenüber der eigenen Familie, und beide enden erstaunlicherweise mit einer sehr ähnlichen, sehr beeindruckenden Szene.

Zoran Drvenkar, Asa, Suhrkamp Verlag 2025, 700 Seiten, 23,- €.
Lavie Tidhar, Adama, Suhrkamp Verlag 2025, aus dem Englischen von Conny Lösch, 425 Seiten, 22,- €

Erschienen am 20. November 2025 im Solinger Tageblatt als 98. Schatzinsel-Buchtipp

Danke an Caro für die Unterstützung. Statt zwei getrennter Besprechungen mit Wiederholungen wurde ein Teil mit Gemeinsamkeiten gefordert. Und so geschah es.

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